Rahmenkonzeption
1. Über uns
Die gemeinnützige Kinder im Kiez GmbH ist seit 2003 Träger von Kindertagesstätten in Berlin und betreibt derzeit 20 Kindertagesstätten. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Neues Wohnen im Kiez GmbH Kinder-, Jugend- und Familienhilfe und der Stiftung Lebensfarben. Kinder im Kiez – unser Name steht für eine lebensweltorientierte Kindertagesbetreuung in Berlin. Wir richten unsere Arbeit an der Lebenssituation von Familien und Kindern im unmittelbaren Umfeld aus. Die Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit wird durch die Kindertagesbetreuung in den Kinder-im-Kiez-Kitas möglich und systematisch unterstützt. Diese Rahmenkonzeption greift aktuelle pädagogische Erkenntnisse auf und bildet die Basis für die Konzeptionen der Kitas. Jede Kita entwickelt ihre Konzeption in einem fortlaufenden Prozess und damit ihr eigenständiges pädagogisches Profil. Nur so kann das Versprechen der Vielfalt und Kiezspezifik eingelöst werden.
2. Grundlagen der pädagogischen Arbeit
Als anerkannter gemeinnütziger Träger sind für uns die gesetzlichen Grundlagen (KJHG, KitaFöG, QVTAG) sowie das Berliner Bildungsprogramm verbindlich und bilden das Fundament unseres Qualitätskonzeptes, das wir mit dem Qualitätsforum - Kita - des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes seit 2006 entwickelt haben. Ausgehend von den Bedürfnissen der Familien und einem zeitgemäßen pädagogischen Selbstverständnis sorgen wir mit verschiedenen Qualitätsstandards für einheitliche Anforderungen an Rahmenbedingungen, pädagogische Methoden und Unterstützungsprozesse in unseren Kindertagesstätten. Dies sind im Einzelnen:
- Qualitätsstandard »Aufnahme eines Kindes«
- Qualitätsstandard »Eingewöhnung«
- Qualitätsstandard »Beobachten und Dokumentieren«
- Qualitätsstandard »Zusammenarbeit mit Eltern«
- Qualitätsstandard »Ernährung«
- Qualitätsstandard »Übergang zur Grundschule«
- Qualitätsstandard »Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen«
- Qualitätsstandard »Raumkonzept«
- Qualitätsstandard »Beschwerdemanagement«
- Qualitätsstandard »Kinderschutz«
Um die Familien über unsere Standards zu informieren, haben wir verschiedene Medien entwickelt, wie z.B. Info- und Elternbriefe, Flyer, thematische Elternabende und Newsletter. Darüber hinaus sind in Verfahrensanweisungen Anforderungen für einen sicheren und gesundheitsfördernden Alltag in der Kindertagesstätte geregelt. Diese sorgen dafür, dass die Grundbedürfnisse jedes Kindes täglich erfüllt werden. Alle Mitarbeiter/innen verpflichten sich, dies mit Sorgfalt und in persönlicher Verantwortung sicher zustellen.
3. Ziele und Grundsätze der pädagogischen Arbeit
Wir gehen davon aus, dass sich selbst vertrauende, eigenständig denkende und handelnde Kinder, die in einer Gruppe agieren und dabei ihre Bedürfnisse wahrnehmen und formulieren, die Welt von morgen aktiv gestalten und ihr Leben in die Hand nehmen werden. Wir sind davon überzeugt, dass Kinder, die bereits in der Kindertagesstätte die Gestaltung sozialer Beziehungen erfahren haben, auch später für sich selbst und für andere einstehen können. Um diese individuellen und sozialen sowie sachbezogenen und lernmethodischen Kompetenzen zu entwickeln, brauchen Kinder adäquate Rahmenbedingungen. Dazu gehört es, dass jede pädagogische Fachkraft das Kind in seiner Einmaligkeit und mit seinem individuellen Wesen akzeptiert und achtet, unabhängig von seiner ethnisch-kulturellen Herkunft, Familienkultur oder religiösen Bindung. Das Ziel in der täglichen Arbeit mit den uns anvertrauten Kindern ist, dass sich diese zu selbständigen und selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln. Wir wissen, dass eine qualifizierte und individuelle Kindertagesbetreuung das Fundament für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist. Familien mit einer verlässlichen Kindertagesbetreuung und familienfreundlichen Arbeitsbedingungen haben bessere Möglichkeiten, intensive Zeiten in bewusster Interaktion, Fürsorge und Zuwendung von Eltern und Kindern miteinander zu verbringen. Dies wirkt sich positiv auf die Zufriedenheit der Eltern in beruflicher Hinsicht und in Bezug auf die Familie aus. (Schneewind, K. A. (2004): Family life and professional work: Conflict and synergy (FamWork); Frankfurter Agentur für Innovation und Forschung/Prognos AG (2009): Evaluationsstudie Modellprojekt Kids&Co.; World Vision Kinderstudie (2007): Kinder in Deutschland 2007. Fischer Verlag)
Bildung ist ein sozialer Prozess
Kinder lernen in besonderem Maß mit und durch andere Kinder. Kinder lernen durch Anregung und eigenständige Erkundung. Unsere Aufgabe besteht darin, Kinder zu unterstützen, erfinderisch und ideenreich mit lebenspraktischen Fragestellungen umzugehen und sich aktiv an der Gestaltung ihrer Bildungsprozesse und dem Alltag in der Kita beteiligen zu können. So lernen Kinder selbständig zu handeln und zu entscheiden. Dabei entwickeln sie wesentliche Grundlagen und Fähigkeiten für ihr späteres Leben. Jedes Kind soll seinen Interessen und seiner Persönlichkeit entsprechend unterstützt werden, Kreativität, Ausdauer und Phantasie zu entwickeln und die Auseinandersetzung mit der Umwelt zu erproben. Gleichzeitig sollen auch Grundregeln des Zusammenlebens in der Gruppe sowie Normen und Werte gelernt und erlebt werden. Dafür brauchen Kinder eine Atmosphäre aus Geborgenheit und Sicherheit. Auf dem Weg zur Selbständigkeit und Gemeinschaftsfähigkeit durchlaufen Kinder wichtige Lernprozesse, z.B. das Erkennen von eigenen Stärken, von Lernstrategien, das Aushalten von Interessenunterschieden, das Lösen von Konflikten miteinander und die Möglichkeit der Integration, der Abgrenzung, der Solidarität und der Kooperation.
Das Selbstverständnis der pädagogischen Fachkraft
Pädagogische Fachkräfte gestalten gemeinsam mit den Kindern den Lernprozess und die Lerninhalte. Eigenaktivität und Initiative der Kinder sollen von unseren Mitarbeiter/innen aktiv unterstützt werden. Durch intensive Beobachtung, gemeinsame Dokumentation und Reflexion des Erlebten lernen Kinder und pädagogische Fachkräfte. Die Stärkung jedes Kindes in seinen Kompetenzen und das Ausschöpfen der Entwicklungschancen - Ressourcen und Begabungen – ist wesentliches Ziel unserer pädagogischen Arbeit und Bestandteil des Leitbildes der Kinder im Kiez GmbH. Hinsichtlich des Schutzes des Kindeswohls haben die pädagogischen Fachkräfte eine besondere Verantwortung. Regelmäßige Unterweisungen aller Mitarbeiter/innen und der Einsatz geeigneter präventiver und aktiver Kinderschutz-Maßnahmen werden von Träger- und Leitungsebene beständig reflektiert und weiterentwickelt.
4. Umsetzung des Bildungsverständnisses
In den Kitas der Kinder im Kiez GmbH werden verschiedene Handlungsfelder nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und erprobten Konzepten übergreifend gestaltet. Für die pädagogische Arbeit konzentrieren wir uns dabei auf spezifische Beobachtungs- und Dokumentationsmethoden, die Entwicklung von Projekten, die Zusammenarbeit mit Eltern und die Gestaltung des Übergangs in die Schule. In der Ausgestaltung der Rahmenbedingungen und Unterstützungsprozesse setzen wir Schwerpunkte durch die Etablierung von Ernährungsleitlinien, einem spezifischen Raumkonzept, durch Personal- und Qualitätsentwicklung sowie die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern. Darüber hinaus entwickelt jede Kindertagesstätte entsprechend ihrer Grundlagen für die pädagogische Arbeit eigenständige pädagogische Schwerpunkte, die schlüssig an die Entwicklungsbedingungen der Kinder anknüpfen und in der Haus-Konzeption dargestellt werden.
Pädagogische Handlungsfelder
Die pädagogische Arbeit wird nach den Themen der Kinder ausgerichtet. Die Erkundung und Analyse dieser Themen erfolgt in den Teams anhand dokumentierter Beobachtungen der Kinder. Dies ist wesentliches Ziel in der Entwicklung von Projekten und der Gestaltung des pädagogischen Alltags. Leitend für die pädagogische Planung sind zudem die Ziele innerhalb der Bildungsbereiche des Berliner Bildungsprogramms. Entsprechend dieses Bildungsverständnisses verlaufen Projekte ergebnisoffen und ohne zeitliche Beschränkung. Die pädagogischen Fachkräfte überlegen und planen ihre Umsetzung gemeinsam mit den Kindern und stärken gezielt individuelle, sachbezogene und soziale Kompetenzen. Der Projektverlauf wird durch das Handeln der Kinder bestimmt und durch pädagogische Impulse unterstützt. Fortlaufende Reflexionsprozesse mit den Kindern gehören zum Projekt und dienen besonders lernmethodischen Kompetenzen. Durch die Dokumentationen sind Projekte den Kindern, dem pädagogischen Team und den Eltern zugänglich.
Den Erfolg des pädagogischen Handelns bemessen wir an den Lern- und Entwicklungsprozessen der Kinder. Entstehende Arbeiten zeigen einen Ausschnitt der Themen der Kinder auf. Kinder lernen in den sie umgebenden Lebenszusammenhängen, gekoppelt an konkrete Situationen und Aktionen. Lernen ist dabei eine aktive, aneignende Tätigkeit des Kindes, mit deren Hilfe es sich ein eigenes Bild von der Welt konstruiert, das fortwährend ergänzt und weiterentwickelt wird. Voraussetzung dafür ist das Lernen mit allen Sinnen durch Spielen, Bewegen, Nachdenken, Ausprobieren, Nachahmen, Wiederholen... . Kinder lernen, indem sie eigene Lösungswege gehen und auch Fehler machen dürfen. Pädagogische Fachkräfte sind dabei Partner des Kindes, die die Entdeckungen und eigenen Erklärungen ernst nehmen und die forschende Perspektive der Kinder übernehmen.
Um Kinder in ihrem Lernprozess unterstützen zu können, beobachten und dokumentieren wir regelmäßig die Entwicklung und Bildungsaneignung nach anerkannten Beobachtungsverfahren. In unseren Kitas wird die Methode der Bildungs- und Lerngeschichten (Carr, M. (2001): Assessment in Early Childhood Settings. Learning stories. London: Sage Publications) eingesetzt. Auf den gewonnenen Erkenntnissen basieren individuelle und gruppenbezogene Angebote bzw. Projekte. Die Dokumentation erfolgt anhand individueller Bildungs- und Lerngeschichten in einem persönlichen Portfolio, mit Hilfe von Fotos und schriftlichen Dokumentationen für die Gruppe, entsprechend der Anforderungen an das Sprachlerntagebuch. Dabei werden Lernaktivitäten und -sequenzen und ganzheitliche Entwicklungsprozesse dokumentiert und für eine dialogische Gesprächskultur mit dem Kind und den Eltern zugänglich gemacht.
Wir wissen, dass der Übergang des Kindes von der Familie in die Kita am besten gelingt, wenn Eltern von Anfang an beteiligt sind. Unser differenziertes Eingewöhnungskonzept nach dem Berliner Modell (Laewen, H.-J./Andres, B./Hédervári, É.: Die ersten Tage – Ein Modell zur Eingewöhnung von Kindern in Krippe und Tagespflege. 4. Auflage, Weinheim, Berlin, Basel 2003) berücksichtigt dies. Eltern begleiten ihr Kind in dieser sensiblen Phase und finden in der pädagogischen Fachkraft einen verlässlichen Ansprechpartner, zu dem das Kind eine sichere Bindung aufbaut. Für uns ist das die Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Kita und Familien und die Grundlage für Erkundungs- und Lernaktivitäten des Kindes. In allen Kitas begleiten Facherzieher/innen für frühkindliche Bildung den pädagogischen Alltag der jüngsten Kinder und sichern ab, dass die Bedürfnisse nach Geborgenheit, Sicherheit und Wohlbefinden durch alle pädagogischen Fachkräfte adäquat aufgegriffen und beantwortet werden.
Anknüpfend an die Eingewöhnung versuchen wir, eine möglichst hohe Kontinuität bzw. auch gruppenübergreifende personelle Bezüge herzustellen, die für die Kinder verlässlich und hilfreich sind. Dies geschieht, je nach Konzept der Kita, in altersgemischten oder altershomogenen Bereichen bzw. Gruppen, Kita interne Übergänge finden dabei besondere Berücksichtigung. Übergreifend entwickeln wir in allen Kitas Kompetenzen und Rahmenbedingungen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Kinder mit Förderbedarf werden in allen Kindertagesstätten der Kinder im Kiez GmbH aufgenommen und durch Facherzieher/innen für Integration, für Sprache zusätzlich gefördert.
Die Zeit in der Kita endet für das Kind mit dem Übergang in die Grundschule. Wir unterstützen jedes Kind dabei, diese neue Herausforderung zu bewältigen. Dies tun wir von Anfang an. Darum gibt es bei uns auch keine »Vorschule« oder Vorwegnahme schulischer Lerninhalte. Vielmehr achten wir darauf, dass Kinder ihre Fähigkeiten und ihr Wissen kontinuierlich erweitern können. Mit gutem Selbstvertrauen und dem Bewusstsein für die eigenen Kompetenzen können die Kinder dem Neuen gespannt entgegen sehen.
Wir gehen davon aus, dass Eltern wissen, was das Beste für ihr Kind ist. Das Ziel einer Zusammenarbeit mit Eltern sehen wir darin, Eltern über die Entwicklung ihres Kindes zu informieren und gegebenenfalls mit der Sicht pädagogischer Fachleute zu beraten. Gespräche mit Eltern verstehen wir als wichtiges Mittel für Austausch und Abstimmung. Sie finden regelmäßig, und außer der Reihe auf Wunsch der Eltern oder der Kita, statt.
Verbindlich für alle Kitas sind ein ausführliches Aufnahmegespräch zur Vorbereitung der Eingewöhnung und Einführung in die Kultur der Kita sowie mindestens ein jährliches Entwicklungsgespräch mit den Eltern. Letzteres basiert auf den Beobachtungen und Dokumentationen aus dem Portfolio. Es können auch Erhebungen vorliegen, z.B. aus der Lerndokumentation zum Sprachlerntagebuch, der Qualifizierten Statuserhebung (Quasta) oder anderen Instrumenten zur Erhebung des Entwicklungsstands. (Laewen, H.-J. (2005): Grenzsteine der Entwicklung. Ein Frühwarnsystem für Risikolagen.)
Jede Kita entscheidet darüber hinaus für sich, welche Schwerpunkte bei der Zusammenarbeit vor Ort gesetzt werden. Das Spektrum reicht vom täglichen kurzen Informationsaustausch bis zu regelmäßigen Veranstaltungen und Informationsangeboten. Die Mitwirkungsgremien der Eltern werden durch die jährliche Wahl der Elternvertreter/innen und Gesamtelternvertreter/innen (Elternbeirat) besetzt und stellen die berlinweit festgelegten Mitbestimmungswege für Eltern sicher. Elternbefragungen sind ein wichtiges Instrument für jedes Haus, sich in der Arbeit und Kommunikation mit den Eltern zu vergewissern und Eltern an der Schwerpunktsetzung von Veränderungsprozessen zu beteiligen. Wir sehen genau hin und berücksichtigen bei unserer pädagogischen Arbeit die soziale und ökonomische Lebenssituation unserer Kinder und ihrer Familien. Es ist uns wichtig, Kinder aus belasteten Familien zu stärken und deren gesunde und positive Entwicklung zu fördern. Um alle verfügbaren Unterstützungsangebote auszuschöpfen, haben wir daher eine Sozialarbeiterin in unserem Team, die die Familien unterstützt und den Kitas beratend zur Seite steht.
5. Organisatorischer Rahmen
Unser Qualitätsstandard Ernährung in der Kita folgt den »Empfehlungen für die Verpflegung in Tageseinrichtungen für Kinder« der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Die Kinder erhalten ein Mittagessen mit vielfältigem frischen Gemüse und Getreide, mit Vollkorn, Fleisch, Fisch und mit Rezepturen, die wenig Salz, Zucker und Fett enthalten. Sie dürfen sich ihr Lieblingsessen wünschen und ihre Eltern können sich auf gute Produkte wie z.B. MSCzertifizierten Fisch, hochwertiges Raps- und Olivenöl und sehr viel frisch verarbeitetes Gemüse und Salat verlassen. Sieben Kitas haben für die Umsetzung dieses Standards bereits die fitkidZertifizierung erhalten. In allen Häusern stehen Küchen zur Verfügung, die frische Mahlzeiten, z.T. auch Frühstück und Vesper bereit stellen und zugleich Teil der Lernumwelt sind.
Jedes Kind ist neugierig und interessiert. Es braucht eine anregende und gestaltbare Umgebung, um seine Fähigkeiten zu erkennen und zu stärken. Daher schließen unsere Bildungsangebote Raum und Material mit ein. Wir verstehen Bildung als einen aktiven, selbstbestimmten Lernprozess, der den Interessen und Ideen des Kindes folgt. Im Spiel des Kindes sehen wir eine wichtige Form seines Lernens. Daher bilden Räume die Grundlage und das Mittel für erfolgreiches Lernen, sind Basis zur Weitergestaltung durch die Kinder und deren Themen. Alltagsgegenstände und -materialien sowie pädagogische Materialien werden abhängig vom Funktionsbereich und den Themen der Kinder ausgewählt, die Gestaltung kommt von den Kindern selbst und ist temporär und von den Themen der Kinder abhängig.
Die Öffnungs- und Schließzeiten unserer Kindertagesstätten orientieren sich so weit wie möglich an den Bedürfnissen der Familien. Viele Häuser haben 12stündige Öffnungszeiten. Schließzeiten konzentrieren sich auf wenige Teamfortbildungs- und Brückentage und die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Im Sommer wird in jedem Haus eine eingeschränkte Betreuung oder die Betreuung in einer anderen Träger-Kita angeboten.
6. Unterstützungsprozesse
Personalentwicklung und Zusammenarbeit im Team
Für uns als Träger von Bildungseinrichtungen hat die Fachkompetenz unserer Mitarbeiter/innen einen besonders hohen Stellenwert. Im Sinne des lebenslangen Lernens und der kontinuierlichen Verbesserung liegt ein Schwerpunkt der Personalentwicklung auf der Qualifizierung, Weiterbildung und Bindung unser Mitarbeiter/innen. Dafür erfolgt die jährliche Ermittlung des Bedarfs an Fort- und Weiterbildung bei den Mitarbeiter/innen. Regelmäßig finden interne und externe Fortbildungen zu aktuellen pädagogischen Konzepten entsprechend der Profilentwicklung der Kita und der trägerweiten Qualitätsstandards statt. Dies ermöglicht uns, zielorientiert Fortbildungen zu planen, zu organisieren und durchzuführen, die durch die persönliche Motivation der Mitarbeiter/innen und die Vereinbarung von Zielen in die Praxis übertragen werden. Themenspezifische, angeleitete Fachkreise erweitern die Möglichkeiten von Kita übergreifendem Austausch und fachlicher Weiterentwicklung, z.B. zur Integration, Sprache und frühkindlicher Bildung. Das eigenständige Profil jeder Kinder-im-Kiez-Kita wird durch die Mitbestimmung unserer Leitungskräfte bei der Personalauswahl unterstützt. Weiteres Instrument der Mitarbeiterführung ist das jährliche Personalgespräch für alle Mitarbeiter/innen der Kitas, die zunehmend Zielvereinbarungen beinhalten, sowie gestaffelte, systematisierte Einarbeitungsgespräche für neue Mitarbeiter/innen. So sorgen wir für Transparenz und Klarheit in den Aufgaben und nehmen die Zufriedenheit der Mitarbeiter/innen als wesentlichen Qualitätsfaktor der Arbeit ernst. Wir übernehmen Verantwortung für die Qualifizierung der zukünftigen pädagogischen Fachkräfte. Dazu haben wir ein Konzept für die systematische Anleitung von Praktikant/innen entwickelt und sind auf dem Weg, Kooperationen mit Fach- und Fachhochschulen einzugehen. 2010 erhielt PädaLogik, unsere Fachschule für Sozialpädagogik, die staatliche Zulassung. Sie verfolgt ein Ausbildungskonzept, das eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis vorsieht und eine Pädagogik vermittelt, die wissenschaftliche Erkenntnisse, aktuelle Forschungsergebnisse und die praktische Umsetzung in das Curriculum integriert. Die Lernenden sind von Beginn an verantwortungsvoll in die Arbeit unserer Kitas eingebunden und ermöglichen, neue qualifizierte Fachkräfte für die pädagogische Arbeit zu finden und mit der Kultur der Kinder im Kiez GmbH vertraut zu machen. In regelmäßigen Teamsitzungen, Kita intern von pädagogischen Mitarbeiter/innen, Kita übergreifend auf Leitungsebene, arbeiten wir ressourcenorientiert, indem wir ständig voneinander lernen und erworbenes Wissen weitergeben. Unser Ziel ist es, eine Teamkultur mit einer offenen Kommunikation sowie eine klare und kooperative Führungskultur durchgängig zu etablieren.
Kooperationspartner
Unsere Kitas sind keine Inseln, sondern eng mit dem Kiez verknüpft, in dem sie sich befinden. Kooperationen ermöglichen die Erkundung von Umwelt, Menschen, Institutionen und Erfahrungswelten. Unterstützungsangebote werden initiiert und angenommen. Neben dieser Form der Kooperation sind auf Trägerebene die Jugendämter, die Schulen, Organisationen aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie freie Träger unerlässliche Partner der Kinder im Kiez GmbH. Mit unserer Arbeit sind wir in vielfältiger Weise in Netzwerke eingebunden. Diese zu pflegen und auszubauen sowie neue Netzwerke aufzubauen, sehen wir als zukunftsorientierte Aufgabe.
Qualitätsmanagement
Mit unserer Arbeit sorgen wir für bestmögliche Bedingungen für die uns anvertrauten Kinder im Kiez. Um unserem Anspruch an die Fachlichkeit und professionelle Organisation von Kindertagesbetreuung gerecht zu werden, haben wir seit ein 2009 zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem, das wir kontinuierlich weiterentwickeln. Wesentliches Merkmal dieser Systematik ist die Verankerung von organisationalen, fachlichen und personellen Faktoren, um die Kernprozesse für die pädagogische Qualität umfassend zu dokumentieren, zu kontrollieren und weiterzuentwickeln. Interne und externe Evaluationen mit dem KiQu-Portal helfen den pädagogischen Teams, den Kita-Leitungen und dem Träger, den erreichten Stand und den Entwicklungsbedarf hinsichtlich der Umsetzung des Berliner Bildungsprogramms realistisch einzuschätzen, Handlungsbedarf abzuleiten und die Weiterentwicklung zu flankieren. Befragungen der Eltern, Mitarbeiter/innen und Kinder liefern uns wichtige Informationen über die Qualität und für eine kundenorientierte Weiterentwicklung. Im funktionalen Dreieck Mensch-Organisation-Technik verbinden wir Instrumente wie Personalentwicklung, regelmäßige interne und externe Evaluationen, Intranet und Wissensplattformen zu Unterstützungsstrukturen, die hohe Qualitätsstandards für die pädagogischen Prozesse ermöglichen. Die Standards präzisieren gesetzliche, fachliche und trägerspezifische Anforderungen und ermöglichen gleichzeitig deren Überprüfung.
Stand: 09.11.2016